Feinde - Gegner - Opfer
Schweizerische Beiträge zur Altertumswissenschaft
Herausgegeben von Cédric Brélaz, Ulrich Eigler, Gerlinde Huber-Rebenich u.a.
Bd. 30 Magdalene Stoevesandt

Feinde - Gegner - Opfer

Zur Darstellung der Troianer in den Kampfszenen der Ilias

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In der Homer-Forschung wird seit langem kontrovers diskutiert, welche Haltung der Ilias-Dichter in seiner Schilderung der Ereignisse um Troia gegenüber den beiden Kriegsparteien einnimmt: Ist seine Darstellung als progriechisch, neutral oder protroianisch einzuschätzen? Durch welche Züge zeichnet sich das Bild, das das griechische Kriegsepos von den Troianern und ihren Bundesgenossen entwirft, im einzelnen aus? Die Arbeit geht diesen Fragen nach, indem sie die Charakterisierung von Troianern und Griechen in der Ilias einer systematischen vergleichenden Analyse unterzieht. Als Ausgangspunkt hierfür bieten sich die (rund zwei Drittel des Gesamtwerks einnehmenden) Schlachtschilderungen an, da die von typischen Geschehensabläufen geprägten Kampfszenen die Angehörigen beider Parteien immer wieder in denselben Grundsituationen zeigen: Angriff und Verteidigung, Flucht und Verfolgung; Konfrontationen mit einzelnen Gegnern, Sieg und Tod. Auf der darstellungstechnischen Ebene finden diese Grundsituationen ihre Entsprechung in einer Reihe wiederkehrender Bauelemente, zu denen neben den eigentlichen Kampfschilderungen auch die sog. Nachrufe auf sterbende Krieger, Gleichnisse, Kampfparänesen, Herausforderungs- und Triumphreden gehören. Die Arbeit nimmt diese Bauelemente einzeln in den Blick. Ein erster, den grösseren Darstellungseinheiten (Gleichstands-, Rückzugs- und Fluchtphasen) gewidmeter Teil geht der Frage nach, welche Akzentsetzungen der Erzähler bei der Schilderung griechischer bzw. troianischer Erfolge und Niederlagen vornimmt. In einem ausführlicheren zweiten Teil wird untersucht, inwieweit sich in den Einzelkampfszenen typische Verhaltensweisen manifestieren, die die Angehörigen der Troerpartei von ihren Gegnern unterscheiden.   

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Bibliographische Angaben

Reihe Schweizerische Beiträge zur Altertumswissenschaft
Seitenanzahl 490 arabisch, 12 römisch
Format 16 x 24 cm
Bindung Buch, Gebunden
ISBN 978-3-7965-2082-2
Erscheinungsdatum 24.01.2005

Autor/in

Magdalene Stoevesandt studierte Klassische Philologie und Archäologie an den Universitäten Basel, München und Ann Arbor (Michigan). Seit 1995 ist sie Mitarbeiterin am SNF-Projekt «Homer-Kommentar. Der Neue Ameis-Hentze», das der Erschliessung der Ilias für ein Fachpublikum und für interessierte Laien dient.