Acta Murensia
Staatsarchiv Aargau (Hg.)
Christian Sieber, Charlotte Bretscher

Acta Murensia

Die Akten des Klosters Muri mit der Geneaologie der frühen Habsburger

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Die «Acta Murensia» berichten über Gründung, Aufbau und Reform des um 1027 gegründeten Benediktinerklosters Muri im Aargauer Freiamt. Ausserdem enthält das anonym überlieferte Werk ein detailliertes Inventar des hochmittelalterlichen Klostervermögens in Form von Reliquien, Kirchenschatz, Büchern, Grundbesitz und Einkünften. Vorangestellt ist dem Text eine Genealogie der frühen Habsburger, dem Stiftergeschlecht Muris, und ihrer Verwandten. Verfasst bald nach 1140, sind die «Acta Murensia» einzig in einer heute im Staatsarchiv Aargau aufbewahrten Abschrift aus der Zeit um 1400 überliefert (StAAG AA/4947).

Um 1510 vom habsburgischen Hofhistoriographen Jakob Mennel entdeckt, wurden die «Acta Murensia» bereits 1618 erstmals im Druck zugänglich gemacht. Die bisher letzte Edition durch Pater Martin Kiem, Benediktiner von Muri-Gries, stammt aus dem Jahr 1883. Sie weist verschiedene Mängel auf, weshalb schon 1904 eine Neuedition gefordert wurde.

Die im Auftrag des Staatsarchivs Aargau in Teamarbeit einer Mittellateinerin und eines Mediävisten entstandene Neuausgabe umfasst neben dem lateinischen Originaltext erstmals eine Übersetzung ins Deutsche, die im lesefreundlichen Paralleldruck wiedergegeben wird. Die beigelegte CD-ROM enthält zudem ein Digitalfaksimile des einzigen Textzeugen. Im Sachkommentar ist die umfangreiche Forschungsliteratur zu den verschiedenen in den «Acta Murensia» behandelten Themen verarbeitet. In der Einleitung werden die «Acta Murensia» einschliesslich der Genealogie der frühen Habsburger im Gesamtzusammenhang untersucht. Ausserdem werden fünf Jahrhunderte mitunter kontroverser Forschungsgeschichte aufgerollt.

Die Neuausgabe bestätigt den hohen Quellenwert der «Acta Murensia» für die Kirchengeschichte, die Wirtschaftsgeschichte und die Sozialgeschichte des behandelten Raums, der vom Schweizer Mittelland bis in die Alpen und ins Oberrheingebiet reicht. Neben dieser Konsolidierung früherer Forschungsergebnisse wird erstmals die Frage nach dem Anlass für die Abfassung der ungefähr gleichzeitig, aber unabhängig von den «Acta Murensia» entstandenen Genealogie der frühen Habsburger gestellt. Ebenfalls zum ersten Mal werden die hochpolitischen Entstehungszusammenhänge der Abschrift wohl von 1406 geklärt.

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Bibliographische Angaben

Seitenanzahl 332 arabisch
Abbildungen 1 s/w
Format 16 x 23 cm
Bindung Buch, Gebunden
ISBN 978-3-7965-2835-4
Erscheinungsdatum 13.11.2012

Autor/in

Charlotte Bretscher-Gisiger studierte Allgemeine Geschichte und Mittellateinische Sprach- und Literaturwissenschaft in Zürich und promovierte in Mittellatein. Sie arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Mittellateinischen Seminar der Universität Zürich und seit 1987 als Redaktorin am ‹Lexikon des Mittelalters›. Seit 1999 ist sie Katalogisatorin mittelalterlicher Handschriften in verschiedenen Projekten des Kuratoriums ‹Katalogisierung der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Handschriften der Schweiz›, unter anderem ist sie Mitautorin des Katalogs der mittelalterlichen Handschriften der Klöster Muri und Hermetschwil.

Christian Sieber studierte Allgemeine Geschichte, Staatsrecht und Historische Hilfswissenschaften in Zürich. Er arbeitete als wissenschaftlicher Mitarbeiter zunächst bei der Neuedition der Schweizerchronik des Glarner Gelehrten Aegidius Tschudi, anschliessend an den Urkundenregesten des Staatsarchivs Zürich. Im Rahmen dieser Beschäftigung publizierte er zu landesgeschichtlichen und historiografischen Themen. Seit 2010 ist er stellvertretender Abteilungsleiter und Leiter der ‹Elektronischen Rechtsquellen-Edition Zürich› am Staatsarchiv des Kantons Zürich.