Von ontologischen Dualismen des Bildes
Zürcher Arbeiten zur Philosophie
Herausgegeben von Wolfgang Rother, Katia Saporiti, Peter Schaber u.a.
Bd. 4 Alice Thaler

Von ontologischen Dualismen des Bildes

Philosophische Ästhetik als Grundlage kunstwissenschaftlicher Hermeneutik

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Nichtgegenständliche Werke sind seit bald hundert Jahren Teil der europäischen Kunst. Trotz dieser langen Geschichte hat sich kein Modell zu ihrer Interpretation entwickelt. Dies erstaunt umso mehr, als sich zahlreiche Philosophen mit Kunst, ihren Wirkungsweisen und den Bedingungen ihrer Rezeption beschäftigen.
Die vorliegende Untersuchung wird von der durch diese Situation ausgelösten Frage geleitet, ob und wie sich philosophische Aussagen zur Kunst mit kunsthistorischen Sichtweisen verbinden und für die Rezeption nichtgegenständlicher Kunst fruchtbar machen lassen. Sie basiert auf der Analyse von Positionen des kunsthistorischen Kanons sowie auf der Untersuchung fünf philosophisch-ästhetischer Theorien essentialistischer und antiessentialistischer Art. Aufgrund dieses hermeneutischen Prozesses wird eine Systematik der Bildbefragung entwickelt, die sich als Interpretationsansatz insbesondere für nicht gegenstandsbezogenere Werke eignet.
Zahlreiche Abbildungen, die Bestandteil des Diskurses sind, begleiten die interdisziplinäre Arbeit, die sich in vier Kapitel gliedert. Sie beginnt mit der Untersuchung der sich auch im Kunstkontext ergänzenden als auch konkurrenzierenden Elemente Zeigen und Sagen. Im zweiten Kapitel werden Elemente der ikonischen Logik untersucht, die das Sein des Bildes als sein Scheinen definieren. Dabei werden vier Typen ikonisch absenter Charakteristiken – Leerstellen – erstmals systematisiert. Das dritte Kapitel analysiert signifikante Texte zur Ästhetik von G. W. F. Hegel, M. Weitz, N. Goodman, M. Heidegger und H.-G. Gadamer. Aus ihnen werden Leitgedanken deduziert, die im vierten Kapitel die Grundlage von drei systematischen Bildbefragungen bilden. Die kunstwissenschaftliche Relevanz dieses philosophischen Ansatzes wird durch die damit generierten Werkinterpretationen belegt.

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Bibliographische Angaben

Reihe Zürcher Arbeiten zur Philosophie
Seitenanzahl 417 arabisch
Zeichnungen 1
Abbildungen 9 s/w, 44 farbig
Format 16 x 22.5 cm
Bindung Buch, Gebunden
ISBN 978-3-7965-3387-7
Erscheinungsdatum 02.03.2015

Autor/in

Alice Thaler-Battistini, studierte in Zürich an der Musikhochschule (heute ZHdK) Musik, an der Universität Kunstgeschichte, Islamwissenschaft und Philosophie. Mit der vorliegenden Publikation promovierte sie 2012 in Philosophie an der Universität Zürich.