Herausgegeben von Andreas Urs Sommer
Bd. 2 Andreas Urs Sommer
Friedrich Nietzsches «Der Antichrist»
Ein philosophisch-historischer Kommentar
Wer Nietzsches Philosophie verstehen will, muss seinen Antichrist (1888) verstehen. Der umfassende Kommentar von Andreas Urs Sommer unternimmt unter Berücksichtigung der von Nietzsche benutzten Quellen eine minutiöse philosophisch-historische Analyse dieses hervorstechenden Werkes. Nietzsche verabschiedet im Antichrist scheinbar sang- und klanglos jene Gedanken, die man als seine «Hauptlehren» anzusprechen gewohnt ist: Von «Ewiger Wiederkunft des Gleichen» ist keine Rede mehr; der «Übermensch» rückt an die Peripherie des Geschehens, während uns der Text in Jesus einen «Typus» vorführt, dem der «Wille zur Macht» vollständig zu fehlen scheint. Dafür redet Der Antichrist einer Züchtung das Wort, die eugenische Anklänge ebensowenig verleugnet wie einen radikalen Antiegalitarismus und Antidemokratismus. Als politische Tendenzschrift gelesen, ist Nietzsches Antichrist ein bedenkliches und gefährliches Buch. Um so dringlicher ist eine genaue Analyse seiner Argumentations- und Verführungsstrategien.
Der hier vorgelegte, umfassende monographische Versuch, Nitzsches Antichrist zu verstehen, trägt nicht nur zum Verständnis von Nietzsches spätem Philosophieren bei. Er macht auch deutlich, dass den Antichrist verstehen muss, wer das moderne Christentum verstehen will. Denn dieses ist vom Nietzsche-Trauma zutiefst gezeichnet.
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Bibliographische Angaben
Reihe | Beiträge zu Friedrich Nietzsche |
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Seitenanzahl | 783 arabisch |
Bindung | Buch, Gebunden |
ISBN | 978-3-7965-1098-4 |
Erscheinungsdatum | 15.08.2000 |