Bali - Leben in zwei Welten
Urs Ramseyer, I Gusti Raka Panji Tisna (Hg.)

Bali - Leben in zwei Welten

Ein kritisches Selbstporträt

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Museum der Kulturen
Das Museum der Kulturen beherbergt die grössten Sammlungen der Schweiz zum Leben in Europäischen und aussereuropäischen Kulturen. Vor allem seine Südsee-, Altamerika- und Textilsammlungen besitzen Weltruf. Vielfalt rund um Lebensweise, Religion, Kunst und soziales Miteinander zeigen die Abteilungen Südsee, Indonesien, Amerika und Afrika. Das Museum wurde vor mehr als hundert Jahren gegründet für all die volkskundlichen Schätze, die Forscher, Reisende und Kaufleute aus aller Welt nach Basel brachten. Heute versteht sich das Museum der Kulturen als Ort der Begegnung. Es möchte mit seinen unterschiedlichen Aktivitäten Neugier, Staunen und Verständnis für nahe und ferne Völker dieser Welt wecken. Seit Jahren ist das Museum der Kulturen zudem Bühne und Forum für zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler aus zahlreichen Ländern.

Im Mai 2001 wurde die Ausstellung «Tibet - Buddhas, Götter, Heilige» eröffnet. Es handelt sich dabei um die Präsentation der bedeutendsten Europäischen Sammlung tibetischer Kunst und Kultobjekte. Im Januar 2002 wird die neue Dauerausstellung «Bali - Der Nabel der Welt» eröffnet. Die Sonder- und Dauerausstellungen des Museums werden begleitet von Führungen, Workshops, Vorträgen, Konzerten, Lesungen, Gesprächen, Märkten und Festen. Informationen sind auf der Homepage www.mkb.ch abrufbar.

Bali - Leben in zwei Welten.
Ein Buchprojekt der besonderen Art

Bali hat sich unter der Herrschaft des indonesischen Präsidenten Suharto innerhalb von drei Jahrzehnten von einem beschaulichen und kulturell faszinierenden «Paradies» zu einem hektischen «Global Village» entwickelt, über dessen mit Erst-und Drittweltproblemen befrachtete Zukunft nachgedacht werden sollte. Die berechtigten Sorgen der Balinesen über die schleichende Zerstörung von Natur und Kultur, über die ungerechte Verteilung wirtschaftlicher Gewinne, über den Moloch Verkehr, Drogen, Aids und Kriminalität werden von Touristen auf der Suche nach dem exotischen Erlebnis gerne ausgeblendet. Sie dürfen jedoch in einer Ausstellung («Bali - Nabel der Welt», ab Oktober 2001), die sich primär mit der grossartigen und farbigen Tradition der «Insel der Götter» befasst, weder verdrängt noch verschwiegen werden.

Urs Ramseyer, Leiter der Südostasienabteilung und Bali-Spezialist seit nunmehr 30 Jahren, hat sich aufgrund seiner langjährigen Erfahrungen und seiner engen Beziehungen zu balinesischen Intellektuellen und Kulturschaffenden der jungen Generation, für einen besonderen Weg der Wissensvermittlung entschieden. Anstatt als Ethnologe stellvertretend für die Balinesen zu sprechen, lässt er seine jungen Freunde - Politiker, Soziologen, Ökologen, Journalisten, Künstler, Architekten, Heiler und Dichterinnen - selbst zu Wort kommen. Das selbstkritische, mit einem Fotoessay des jungen indonesischen Meisterfotografen Rama Surya bereicherte Buch ist als Begleitpublikation zur Bali-Ausstellung des Museums erschienen. Mit diesem unkonventionellen Buch möchten wir - zusammen mit unseren balinesischen Freunden - am Beispiel eines mehr oder weniger erfundenen Paradieses über Tradition und globale Gegenwart nachdenken. 

Bevorstehende Veranstaltungen

Bibliographische Angaben

Seitenanzahl 216 arabisch
Info mit 54 Abbildungen, 5 Diagrammen und einer Karte
Format 21 x 21 cm
Bindung Buch, Broschiert
ISBN 978-3-7965-1872-0
Erscheinungsdatum 15.10.2001

Autor/in

Urs Ramseyer ist Konservator der Abteilung Südostasien am Museum der Kulturen, Basel. Nach Abschluss seines Studiums in Ethnologie, Soziologie und Musikwissenschaft, in Basel und Paris, begann er 1972 mit musikethnologischen und soziologischen Forschungen in Tenganan Pegeringsingan, Bali. Weitere Reisen nach Bali folgten, die dem Studium balinesischer Kultur und Kunst, mit spezieller Berücksichtigung ihres geschichtlichen und religiösen Hintergrundes, gewidmet waren. Urs Ramseyer hat am Museum der Kulturen in Basel mehrere Ausstellungen eingerichtet, mit Katalogen und anderen Begleitpublikationen über den Reisbau, über Tanz und Musik, Textilien sowie traditionelle und zeitgenössische bildende Kunst. 1996 wurde er für seine Arbeit im Zusammenhang mit Kultur, Bildung und Kulturaustausch zwischen Bali und Basel mit dem balinesischen Kulturpreis Dharma Kusuma ausgezeichnet.

I Gusti Raka Panji Tisna, geb. 1965 in Zentralbali, studierte Biologie und Umweltstudien am Collorado College und an der Griffith University in Australien. Er arbeitete zwei Jahre als Resident Lecturer an Bord von Schiffen der vormaligen P&O Spice Island Cruises, die verschiedene indonesische Inseln erkundeten.