Basilea. Ein Beispiel städtischer Repräsentation in weiblicher Gestalt
Stefan Hess, Tomas Lochman (Hg.)

Basilea. Ein Beispiel städtischer Repräsentation in weiblicher Gestalt

Begleitpublikation zur Ausstellung «BASILEA - Die unbekannte Stadtgöttin» in der Skulpturhalle Basel, 23.5.-11.11.2001

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Basilea, die Personifikation der Stadt Basel, trat - meist in Form einer antikisierenden Frauengestalt - vom 17. bis zum 19. Jahrhundert an zahlreichen Anlässen oder auf Dokumenten und Kunstwerken mit städtischem Bezug in Erscheinung. Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts verlor diese in ganz Europa selbstverständliche Form der Stadtverkörperung jedoch ihren Repräsentationsanspruch immer mehr und verkam vor ihrem endgültigen Verschwinden zur reinen Karikatur und Fasnachtsfigur. Sowohl die Abkehr vom Klassizismus wie auch die gewandelte Stellung der Frau, die der weiblichen Bevölkerung mehr Rechte und Einflussnahme in öffentlich-politischen Handlungsräumen zugestand, liessen antikische weibliche Allegorien im 20. Jahrhundert obsolet erscheinen. Heute ist Basilea kaum mehr bekannt, die Darstellungen der vergangenen Jahrhunderte sind der öffentlichen Wahrnehmung fast gänzlich entschwunden, die entsprechenden Bilddokumente in die tiefen Kulturschichten musealer Depots und Archive abgesunken.

Insofern unternimmt die Skulpturhalle Basel eine wahre archäologische Recherche: Die Ausstellung «BASILEA - Die unbekannte Stadtgöttin» (23. Mai bis 4. November 2001) führt zugängliche wie verborgene, wenig bekannte wie gänzlich unbekannte Denkmäler zusammen, Skulpturen und Gemälde, Stiche und Medaillen, Möbelschnitzereien und Glasfenster, Fasnachtslaternen und Festspielprogramme. Diese erstmals vereinten Dokumente rufen die «Stadtgöttin» Basilea nicht nur wieder in Erinnerung, sondern erschliessen ihre Bedeutung und Entwicklung in den letzten 350 Jahren und legen ihre - weit über den ikonographischen Bereich hinausgehenden - Verbindungen zur Antike offen. Denn die Antike ist ausgesprochen reich an allegorischen Gestalten. Besonders zahlreich waren Stadtpersonfikationen in der Gestalt der Glücksgöttin Tyche/Fortuna, die seit dem Hellenismus im festgeprägten Schema der Stadt-Tyche mit Mauerkrone und Füllhorn im ganzen Mittelmeerraum Verbreitung fand und auf die meisten vergleichbaren modernen Stadtpersonifikationen einwirkte.

Die Publikation zur Ausstellung stellt die überlieferten Basilea-Denkmäler vor und spannt in ihren vielfältigen Beiträgen einen zeitlich und thematisch weiten Bogen: Prähistorische und antike Vorläuferinnen kommen zur Sprache, verwandte allegorische Darstellungen aus anderen Europäischen Ländern und der übrigen Schweiz, insbesondere Helvetia, das Buch beleuchtet aber auch die vorreformatorische Vorreiterrolle der Stadt- und Münsterpatronin Maria oder die Frage nach Frauen im öffentlichen Raum.  

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Bibliographische Angaben

Seitenanzahl 144 arabisch
Info mit 100 teils farbigen Abbildungen
Format 24 x 30 cm
Bindung Buch, Broschiert
ISBN 978-3-7965-1737-2
Erscheinungsdatum 01.01.2001

Autor/in

Die Herausgeber:

Stefan Hess, geb. 1965, studierte in Basel Geschichte, Deutsche Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte. Seit November 2008 ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Dokumentationsstelle der Gemeinde Riehen und seit Anfang 2009 Leiter der Historischen Sammlung am Museum Aargau.

Dr. Tomas Lochman war Leiter der Skulpturhalle Basel.