Fremdbilder - Selbstbilder
René Bloch, Simone Haeberli, Rainer C. Schwinges (Hg.)

Fremdbilder - Selbstbilder

Imaginationen des Judentums von der Antike bis in die Neuzeit

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Seit es das Judentum gibt, existieren Bilder von ihm, eigene und fremde. Manche Vorstellungen vom Judentum erweisen sich als schlicht falsch, andere wiederum gewähren differenzierte Einblicke sowohl in die Verfasstheit der Mehrheitsgesellschaften als auch des jüdischen Selbstverständnisses. Der vorliegende Band betrachtet jüdische Fremd- und Selbstbilder von der Antike bis in die Neuzeit aus zehn unterschiedlichen Blickwinkeln. Dabei wird untersucht, wie das monotheistische Judentum mit erhöhter Gewaltbereitschaft in Verbindung gebracht wird, welchen Einfluss die Konversion des Paulus zum Christentum auf sein eigenes Judenbild hatte und inwieweit den rabbinischen Autoritäten Frauen überhaupt als Juden galten. Die mittelalterlichen Themen befassen sich mit christlichen Vorstellungen von jüdischen Gelehrten, mit jüdischen Figuren im christlichen Schauspiel, mit dem Einfluss des Bildverbots auf mittelalterliche jüdische Buchillustrationen sowie mit antijüdischen Projektionen, wie sie bei jüdischen Konvertiten zu Beginn der Reformationszeit virulent waren. Die beiden letzten Beiträge des Bandes nehmen auch die Moderne in den Blick: So ist das Hexagramm keineswegs ein urjüdisches Symbol, sondern in Tat und Wahrheit erst vor wenigen Jahrzehnten zum «Davidstern» geworden.    

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Bibliographische Angaben

Seitenanzahl 272 arabisch, 8 römisch
Abbildungen 6 s/w, 23 farbig
Format 15.2 x 22.2 cm
Bindung Buch, Broschiert
ISBN 978-3-7965-2681-7
Erscheinungsdatum 21.07.2010

Autor/in

René Bloch ist Professor für Judaistik mit Schwerpunkt Antike und Mittelalter an der Theologischen Fakultät der Universität Bern. Seine jüngste Monographie untersucht den jüdisch-hellenistischen Umgang mit der griechischen Mythologie.

Simone Haeberli ist Assistentin an der Interfakultären Forschungsstelle für Judaistik an der Universität Bern. In ihrer Dissertation untersuchte sie christliche Imaginationen jüdischer Gelehrsamkeit.

Prof. Dr. phil. Rainer Christoph Schwinges studierte Geschichte, Soziologie, Philosophie und Psychologie an den Universitäten Köln, Münster und Gießen. Nach seiner Habilitation hatte er Dozenturen an den Universitäten Osnabrück, Bielefeld und Gießen. Von 1989 bis 2008 war er Professor für Allgemeine Geschichte des Mittelalters an der Universität Bern. Seit 2008 ist er emeritiert. Seine Forschungsschwerpunkte sind Sozial- und Verfassungsgeschichte, Ideen- und Kulturgeschichte des hohen und späten Mittelalters, Kreuzzugsgeschichte, Stadt- und Migrationsgeschichte, Historische Geographie und Universitäts-, Bildungs- und Wissenschaftsgeschichte des Mittelalters und der Neuzeit.