Im Schatten des Freundes
Arbeitsmaterialien von Franz Pforr im Nachlass Ludwig Vogels
Entdeckt: Zeichnungen von Franz Pforr, Maler der deutschen Romantik
Als Franz Pforr (1788–1812) mit erst 24 Jahren starb, hinterliess er nur ein schmales Werk. Dennoch galt er stets als einer der wichtigsten Maler der deutschen Romantik. Mit seinen Freunden Friedrich Overbeck (1789–1869), Joseph Wintergerst (1783–1867), Joseph Sutter (1781–1866), Ludwig Vogel (1788–1879) und Johann Konrad Hottinger (1788–1827) gründete er 1808 – an Vogels zwanzigstem Geburtstag – einen Freundschaftsbund, der seit 1809 «Lukasbund» genannt wurde. Aus der Wiener Akademie ausgeschlossen, begaben sich Pforr, Overbeck, Hottinger und Vogel nach Rom, wo sie zusammen lebten und arbeiteten.
Heinrich Thommen weist in der vorliegenden Studie nach, dass Pforrs Œuvre doch umfangreicher war, als bisher vermutet. 2005 entdeckte er im Nachlass Ludwig Vogels Arbeitsmaterialien, die nicht von dem Zürcher Maler selbst stammen können: die von seinem «Lukasbruder» Pforr geerbte «Costümsammlung». Thommen berichtet die spannende Geschichte dieses Fundes und legt ausführlich die Argumente dar, die ihn von ersten Vermutungen zur Gewissheit der Zuschreibungen führten.
Die über 150 neuen Pforr-Zeichnungen geben Aufschluss über das Freundschaftsverhältnis, das diese beiden Maler miteinander verband, lassen aber auch das bisher bekannte Schaffen des Frankfurter Künstlers in einem anderen Licht erscheinen. Bisher unbeachtet war die Nähe Pforrs zu Matthias Loder (1781–1828) und seinem Kreis geblieben. Zudem traten unbekannte oder weniger bekannte Arbeitsfelder zutage, darunter Kopien, Landschaften, Architekturstudien und Akte. Auch unbekannte Vorzeichnungen zu Pforrs Kompositionen finden sich in dem Konvolut, das sich als ein erstaunlich grosses Kompendium von Arbeitsmaterialien aus allen Lebensabschnitten des Künstlers erweist – von der Kinderzeichnung bis zu den «letzten Strichen» des Todkranken.
Schliesslich geht die Studie der Frage nach, wie die Pforr-Blätter bei Vogel, der sich immer im Schatten seiner Freunde Pforr und Overbeck wusste, so lange nun ihrerseits «im Schatten» bleiben und von der Forschung übersehen werden konnten.
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Bibliographische Angaben
Seitenanzahl | 510 arabisch |
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Abbildungen | 131 s/w |
Format | 16.8 x 24.5 cm |
Bindung | Buch, Gebunden |
ISBN | 978-3-7965-2700-5 |
Erscheinungsdatum | 01.10.2010 |