Kunstgeschichtliche Grundbegriffe
Heinrich Wölfflin

Kunstgeschichtliche Grundbegriffe

Das Problem der Stilentwicklung in der neueren Kunst

2. Auflage
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Wölfflins überragendes Verdienst ist es, der Kunstwissenschaft neue Grundlagen gegeben zu haben. Einer seiner wichtigsten Sätze lautet: «Die bildende Kunst, die Kunst des Auges, hat ihre eigenen Voraussetzungen und ihre eigenen Lebensgesetze». Was heisst das? Das heisst vor allem, dass es in der Kunst zwar auch um die individuelle Künstlerpersönlichkeit und um die Aussage geht, dass es aber daneben - oder besser gesagt darüber - eine selbständige Entwicklung der Form gibt. Das Formgefühl wandelt sich. Auch haben keineswegs alle Nationen das gleiche Formgefühl. Diese Erkenntnisse führten Wölfflin zu seinen beiden Hauptanliegen: zu seinen Untersuchungen über den Charakter und die Gesetzmässigkeit der Formentwicklung sowie die nationale Verschiedenheit des Formgefühls. Das setzte voraus, dass man überhaupt erst einmal Formen schärfer sehen und gegeneinander abgrenzen lernte.

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Bibliographische Angaben

Seitenanzahl 287 arabisch
Abbildungen 119 s/w, 4 farbig
Format 18 x 25 cm
Bindung Buch, Leinen mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-7965-0288-0
Erscheinungsdatum 13.07.2004

Autor/in

Am 21. Juni 1864 ist Heinrich Wölfflin geboren. Seit dem Erscheinen seines Buches «Die klassische Kunst» im Jahre 1899 verehrt die gebildete Welt ihn als einen der grössten Kunst- und Geisteswissenschaftler. Im Grunde hatte er jedoch schon mit einem früheren Buch, mit «Renaissance und Barock», Aufsehen erregt, wenn zunächst auch nur bei Einzelnen. Zu diesen Einzelnen aber gehört Jacob Burckhardt, der damals den Lehrstuhl für Kunstgeschichte an der Universität Basel innehatte und bei seiner Emeritierung vorschlug, Wölfflin zu seinem Nachfolger zu machen. Damit erschlossen sich Wölfflin sogleich die höchsten Höhen der Universitätskarriere. Auf Basel (1893-1901) folgten Berlin (1901-1912) und München (1912-1924) - die drei berühmtesten deutschsprachigen Lehrstühle für Kunstgeschichte waren also nacheinander in Wölfflins Hand. 1924 kehrte er in seine Heimat, die Schweiz, zurück. Noch zehn Jahre lehrte er an der Universität Zürich, von allen Nebenverpflichtungen befreit, die sonst mit einem Ordinariat zusammenhängen. Siebzigjährig nahm er Abschied von seiner Lehrtätigkeit. Seinen Lebensabend verbrachte er teils in Zürich, teils auf dem Stammsitz seiner Familie in Winterthur, wo er geboren war. Am 19. Juli 1945 ist er in Zürich gestorben.