«Lebensqualität» als Bewertungskriterium in der Medizin
Medizinische Forschung
Herausgegeben von Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, Ernst Mutschler, Paul Schölmerich u.a.
2 Paul Schölmerich, Gerhard Thews (Hg.)

«Lebensqualität» als Bewertungskriterium in der Medizin

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Aus dem Vorwort:

„Die Akademie der Wissenschaften und der Literatur zu Mainz befasst sich seit mehreren Jahren mit ethischen, rechtlichen und gesundheitsökonomischen Fragen des Gesamtsystems der sozialen Sicherung, speziell des Gesundheitswesens. Sie hat damit neben der unverändert im Vordergrund ihrer Aktivitäten stehenden Bearbeitung von Langzeitprojekten aus dem Gebiet der Geistes- und Naturwissenschaften auch aktuelle sozialpolitische Fragen zum Gegenstand eines Gesprächs gemacht, für das der interdisziplinäre Charakter einer Akademie besonders günstige Voraussetzungen bietet.

In einer Publikationsreihe «Medizinische Forschung» erscheint als Band 2 ein Bericht über ein im Rahmen der Akademie abgehaltenes Symposium zum Thema «‘Lebensqualität‘ als Bewertungskriterium in der Medizin». Damit wird ein Problem zur Diskussion gestellt, das im deutschen Sprachraum erst seit etwa 10 Jahren einen publizistischen Niederschlag gefunden hat, während im angloamerikanischen Bereich seit 15 bis 20 Jahren weit über 1000 Publikationen zu diesem Thema vorliegen. «Lebensqualität» bedeutet in diesem Zusammenhang eine Bewertung von Krankheitszuständen unter Einbeziehung von physischen, psychischen und sozialen Parametern, die in erster Linie vom Patienten erfragt und von ihm bewertet werden. Ethische und rechtliche Betrachtungen grenzen den Begriff «Lebensqualität» in seinem Subjektbezug nachdrücklich von der unseligen Klassifizierung «lebenswert» oder «lebensunwert» ab. Die benannten Parameter können als Entscheidungskriterien bei diagnostischen und vor allem therapeutischen Maßnahmen benutzt werden, sind aber einer wissenschaftlichen Analyse trotz aller Fortschritte psychologischer und soziologischer Forschung noch schwer zugänglich, da sie nur begrenzt quantifizierbar sind und verschiedene Dimensionen des menschlichen Daseins mit unterschiedlicher Intensität des personalen Bezugs betreffen. […]“ 

Inhalt

P. Schölmerich, Einführung

I. Grundlagen

H. Viefhues, Zur Mentalitätsgeschichte der „Lebensqualität“

H.-H. Raspe, Zur Theorie und Messung der „Lebensqualität“ in der Medizin

A. Neiss, Biometrische Aspekte in der Messung von „Lebensqualität“

J. Siegrist, Grundannahmen und gegenwärtige Entwicklungsperspektiven einer gesundheitsbezogenen Lebensqualitätsforschung

II. Spezielle Probleme

A. Distler, Aspekte der „Lebensqualität“ bei der Therapie der Hypertonie

M. J. Halhuber, Präventivkardiologie und „Lebensqualität“

H. Helmchen, „Lebensqualität“ als Bewertungskriterium in der Psychiatrie

U. Thiele, „Lebensqualität“ und Humangenetik

E. Weber, Pharmakotherapie, Compliance und „Lebensqualität“

V. Diehl, A.-K. von Kalle, T. Kruse und H. Sommer, „Lebensqualität“ als Bewertungskriterium in der Onkologie

K. Köhle und S. Dirhold, Zur Bedeutung qualitativer Verfahren bei der Bestimmung von Lebensqualität Krebskranker

F. Kümmerle, „Lebensqualität“ aus chirurgischer Sicht

H. P. Schuster, „Lebensqualität“ als Bewertungskriterium in der Intensivmedizin

III. Allgemeine Gesichtspunkte und Schlussfolgerungen

E. Pflanz, „Lebensqualität“ und Öffentlichkeit

H.-M. Sass, Behandlungsqualität oder Lebensqualität? Ethische Implikationen von „Lebensqualität“ als Bewertungskriterien in der Medizin

H.-L. Schreiber, Rechtliche Aspekte der „Lebensqualität“

U. Lehr, „Lebensqualität“ als Bewertungskriterium in der Medizin: der Beitrag der Gerontologie als interdisziplinäre Wissenschaft

T. Graf-Baumann, „Lebensqualität“: Gesundheitsökonomische Folgerungen

H. Schaefer, „Lebensqualität“ als Leitmaß der Gesundheitspolitik

P. Schölmerich, Schlusswort 

Bevorstehende Veranstaltungen

Bibliographische Angaben

Reihe Medizinische Forschung
Seitenanzahl 320 arabisch
Info mit 14 Abbildungen und 18 Tabellen
Bindung Buch, Broschiert
ISBN 978-3-7965-1543-9
Erscheinungsdatum 01.01.1990

Autor/in

Die Herausgeber:

Prof. Dr. med. Dr. h. c. Paul Schölmerich ist der ehemalige Direktor der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universität Mainz.

Prof. Dr. Gerhard Thews (1926-2003) war Professor für Physiologie und als Direktor des Physiologischen Instituts an der Universität Mainz tätig. In den Jahren 1968-1969 war er Dekan des Fachbereichs Medizin.