Die Druckgraphik Lucas van Leydens und seiner Zeitgenossen
Graphische Sammlung der ETH Zürich
Herausgegeben von Graphische Sammlung der ETH Zürich Michael Matile (Hg.)

Die Druckgraphik Lucas van Leydens und seiner Zeitgenossen

Bestandeskatalog der Graphischen Sammlung der ETH Zürich

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Mit der Publikation des Bandes Die Druckgraphik Lucas van Leydens und seiner Zeitgenossen wird die wissenschaftliche Bearbeitung zentraler Bestände der Graphischen Sammlung der ETH Zürich fortgesetzt, die mit der Frühen italienischen Druckgraphik 1460-1530 begonnen wurde (Verlag Schwabe 1998). Die Graphische Sammlung der ETH besitzt von Lucas van Leyden (1489/1494-1533) rund 270 Kupferstiche, Radierungen und Holzschnitte. Die Drucke dieses Hauptmeisters der frühen niederländischen Druckgraphik gelten neben den Arbeiten des Zeitgenossen Albrecht Dürer als die bedeutendsten Erzeugnisse ihrer Zeit nördlich der Alpen. Enthusiastisch wurde der Niederländer seit dem 16. Jahrhundert als Wunderkind gefeiert, von dem es hiess, es sei bereits mit Pinsel und Kupferstichel auf die Welt gekommen und habe im zarten Alter von neun Jahren seine ersten Kupferstiche vollendet.

Die hohe Kunst der Bilderzählung beherrscht Lucas van Leyden wie kaum ein zweiter. Nicht minder erweist er sich als Meister des Handwerks mit dem Kupferstichel. Mittels differenzierter Strichführung verleiht er den Blättern die zahlreichen malerischen Werte, die seine Kunst von den graphisch durchgestalteten Kompositionen eines Albrecht Dürer unterscheidet. Dabei bestätigt sich das altüberlieferte Urteil, er sei der erste niederländische Künstler gewesen, der zur Darstellung der Luftperspektive das Mittel des Helldunkel eingesetzt habe. Den Malern des Goldenen Zeitalters der holländischen Malerei, allen voran Rembrandt, galt er endlich als Ahnherr der niederländischen Genredarstellung. Dieser seinen druckgraphischen Blättern vorauseilende Ruf liess die Nachfrage nach ihnen bald einmal derart anwachsen, dass seine Stiche rasch zu den hochbezahlten Objekten des Kunstmarkts gehörten.

Der Bestand an Druckgraphik der niederländischen Zeitgenossen Lucas van Leydens wird im zweiten Teil des Katalogs mit kritischen Beiträgen zum Stand der Forschung kommentiert. Zu diesen Künstlern zählen Jan Wellens de Cock, Jan Swart van Groningen, Jacob Cornelisz. van Oostsanen, Jan Gossaert, Frans Crabbe, Dirk Vellert und eine Gruppe von Stechern, die nur durch ihr Monogramm bekannt sind. Ihre Blätter verschaffen einen Überblick über das druckgraphische Schaffen der Zeit in den burgundisch-habsburgischen Niederlanden.  

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Bibliographische Angaben

Reihe Graphische Sammlung der ETH Zürich
Seitenanzahl 262 arabisch
Abbildungen 252 farbig
Bindung Buch, Gebunden
ISBN 978-3-7965-1695-5
Erscheinungsdatum 14.11.2000

Autor/in

Michael Matile, Dr. phil., geboren 1962 in Bern, promovierte an der Universität Bern bei Prof. Dr. Eduard Hüttinger mit einer Arbeit zum Thema «Quadri laterali im sakralen Kontext. Studien und Materialien zur Historienmalerei in venezianischen Kirchen und Kapellen des Cinquecento». Seit 1994 ist er Wissenschaftlicher Assistent und seit 2001 Konservator an der Graphischen Sammlung der ETH.