«mit gantzem fliss»
Doris Huggel, Daniel Grütter (Hg.)

«mit gantzem fliss»

Der Werkmeister Hans Nussdorf in Basel

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Der Georgsturm des Basler Münsters ragte während 72 Jahren einsam in den Himmel, bis mit dem Martinsturm die vertraute Doppelturmfassade, das wohl wichtigste architektonische Wahrzeichen Basels, fertig gestellt war. Es war dem Münsterbaumeister Hans Nussdorf vorbehalten, das Werk zu vollenden. Am 23. Juli 1500 wurde dem von ihm entworfenen und erbauten Martinsturm die oberste Kreuzblume aufgesetzt.

Die Publikation über Hans Nussdorf nimmt dessen 500. Todesjahr zum Anlass, seinem Wirken und Leben in Basel nachzuspüren. Dieser letzte grosse, aus Süddeutschland stammende Baumeister am Münster, der über weitreichende Kontakte und detaillierte Kenntnis anderer Bauten verfügte, soll wieder in Erinnerung gerufen werden. Im Zentrum stehen sein Hauptwerk, der südseitige Münsterturm, sein bekanntes, aber verstecktes Porträt und die überaus kunstvolle, für den Prediger Johannes Heynlin geschaffene Münsterkanzel, bei der die Autorschaft Nussdorfs umstritten ist. Ab ca. 1470 wurde Nussdorf von Werkmeister Vinzenz Ensinger als Mitarbeiter in die Münsterbauhütte berufen und arbeitete als Polier in verantwortungsvoller Position, bis ihm selbst die Verantwortung als führender Baumeister übertragen wurde. Wie die meisten an Kathedralen beschäftigten Werkmeister arbeitete er jedoch auch dann nicht ausschliesslich auf dieser Baustelle, sondern bemühte sich, mehrere Eisen im Feuer zu haben, was nicht immer ganz reibungslos möglich war. Seit den minutiösen Forschungen von Karl Stehlin zur Baugeschichte des Münsters im 19. Jahrhundert wissen wir um Hans Nussdorf. Gleichzeitig mit der gross angelegten Restaurierung seines Hauptwerkes, des Martinsturms, "restaurieren" ausgesuchte Fachleute in ihren Beiträgen das Wissen um Nussdorf und seine Zeit auf der Basis von neuen Forschungsansätzen.

Aus dem Inhalt:

Peter Burckhardt, Zum Geleit

Doris Huggel und Daniel Grütter, Vorwort und Einführung

Katharina Simon-Muscheid, Einblicke in ein Werkmeisterleben. Hans Nussdorfs archivalische Spuren

Christine Ochsner, Spätmittelalterlicher Werkstattbetrieb. Hans Nussdorf in der Münsterbauhütte Basel

Ines Braun-Balzer, Die Vollendung des Martinsturms am Basler Münster. Spätgotische Turmarchitektur am Oberrhein

Franz-Josef Sladeczek, Meister im Zwiegespräch. Das Künstlerbildnis Hans Nussdorfs am Martinsturm

François Maurer-Kuhn, «Melde Dich zum Wort und lass nicht nach!» Die Kanzel des Basler Münsters

Hans-Rudolf Meier, Nussdorf oder Niesenberger? Das Langhaus der Basler Leonhardskirche oder von der Schwierigkeit, Schriftquellen für die Baugeschichte fruchtbar zu machen   

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Bibliographische Angaben

Seitenanzahl 96 arabisch
Abbildungen 40 s/w, 18 farbig
Format 28 x 21 cm
Bindung Buch, Broschur mit Klappen
ISBN 978-3-7965-2017-4
Erscheinungsdatum 28.10.2003

Autor/in

Dr. Doris Huggel studierte Kunstwissenschaft und Geschichte an der Universität Basel. Seit 1990 ist sie selbstständig tätig.

Daniel Grütter ist Kunsthistoriker und Kurator der Historischen Abteilung des Museums zu Allerheiligen in Schaffhausen.