Olga Brand
Gedichte
Am 14. August 2005 jährt sich zum hundertsten Mal der Geburtstag von Olga Brand, der wohl bedeutendsten Solothurner Lyrikerin des 20. Jahrhunderts. Ein ausserordentliches Frauenschicksal soll durch verschiedene Anlässe in Solothurn und mit der Herausgabe des dichterischen Werks gewürdigt werden.
Geboren 1905 in Buenos Aires, kam Olga Brand bei Kriegsausbruch 1914 mit ihren Auslandschweizer Eltern und zwei jüngeren Geschwistern zurück in die Schweiz und verbrachte glückliche Jugendjahre in der Villa Sonneck in Solothurn. In Menzingen erwarb sie sich zunächst das Zugerische Primar- und Sekundarlehrerpatent. Nach einem Studienaufenthalt in Frankreich studierte sie sodann deutsche Literaturgeschichte an den Universitäten Zürich, Freiburg i.Üe. und Münster, wo sie bereits 1932 mit einer höchstbewerteten Dissertation über «Traum und Wirklichkeit bei Hugo von Hofmannsthal» abschloss. Die junge Schriftstellerin veröffentlichte dann den ersten Gedichtband 1935 beim Schwabe Verlag in Basel und erwarb sich zudem das Solothurnische Bezirkslehrerpatent.
Eine feste Anstellung als Lehrerin blieb der Frau jedoch zeitlebens versagt, und alle weiteren Gedichtsammlungen musste sie im Eigenverlag auf eigene Kosten herausgeben. Sie hielt sich mit Gedichten und feuilletonistischen Arbeiten in grossen Schweizer Zeitungen sowie mit Stellvertretungen in der Schule einigermassen über Wasser. Von bitteren Lebenserfahrungen gezeichnet und von Krankheit geplagt, lebte Olga Brand die letzten Lebensjahre völlig zurückgezogen in einer Solothurner Mietwohnung, dazwischen mehrere Monate zu Unrecht in der Psychiatrie. Sie stirbt einsam am 14. Juli 1973.
Zurückgeblieben ist ein eindrückliches dichterisches Lebenswerk der zu Lebzeiten gänzlich verkannten Frau, das nun mit biographischer Würdigung der Künstlerin vom Musiker Urs Joseph Flury und vom Kinderarzt Ulrich Lips zum 100. Geburtstag von Olga Brand herausgegeben wird. Verlag und Herausgeber erhoffen sich dadurch eine der Bedeutung der Dichterin angemessene postume Verbreitung ihrer Lyrik, exakt 70 Jahre nach Publikation ihrer ersten Gedichte bei Schwabe. Ein umfangreiches Prosawerk bleibt dabei unveröffentlicht.
Bevorstehende Veranstaltungen
Bibliographische Angaben
Seitenanzahl | 294 arabisch |
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Abbildungen | 14 s/w |
Format | 12.5 x 19.5 cm |
Bindung | Buch, Gebunden |
ISBN | 978-3-7965-2139-3 |
Erscheinungsdatum | 06.09.2005 |