«rarrk» John Mawurndjul

«rarrk» John Mawurndjul

Zeitreise in Nordaustralien

Dieser Artikel steht derzeit nicht zur Verfügung!
Nicht lieferbar 42.00 CHF
inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten

John Mawurndjul, im Jahre 2003 mit dem renommierten Clemenger Preis für Zeitgenössische Kunst in Australien ausgezeichnet, und sein Werk stehen im Zentrum dieses Bandes. Rarrk charakterisiert eine Musterungsart und Malweise, die Kreuzschraffur, die der Künstler besonders gut beherrscht.

John Mawurndjul wurde im Jahre 1952 auf dem Land seines Klans in West-Arnhemland, Nordaustralien, geboren. Das Malen hat er noch ganz traditionell beim Anbringen von Mustern auf dem Körper von Initianden erlernt. Schon früh begann auch John Mawurndjul mit dem Bemalen von flachgepressten Eukalyptusrinden. Angeregt von den Felsbildern ferner Vorfahren, fand John Mawurndjul eine eigenständige Art und Weise des Umgangs mit den überlieferten Bildvorstellungen: Er setzt sie heute mit neuen Absichten und in ganz neuer Form um. Das Format ist gross und mächtig, das Material für die Malfläche liefert zwar immer noch die Rinde des Eukalyptusbaumes, aber die Erd- und Naturfarben: roter Ocker, gelber Ocker, feine Knoten von Naturkreide, Holzkohle werden bewusst mit einem modernen, wasserlöslichen Bindemittel angerührt.

Schrittweise sind Mawurndjuls Bilder so über die Aboriginel-Ikonographie - die Darstellungen etwa der Donnergeister oder der allmächtigen Regenbogenschlange als eines lebenbegründenden und lebenzerstörenden Weltwesens - hinausgewachsen. Auf dem Weg über das Kunstzentrum Maningrida sind schon diese früheren Bilder von John Mauwurndjul in die Welt hinausgereist. Ermutigt vom Erfolg, ging der Maler seinen eigenen Weg weiter. In anscheinend völlig abstrakten Bildern versteckt er in einer weiteren wichtigen Schaffensphase eine zweite Ebene von Bildelementen, die auf tiefere Übereinstimmungen zwischen der sichtbaren und der unsichtbaren Welt hinweisen sollen.

Im vorliegenden Buch kommt John Mawurndjul mit 75 seiner eigenen Werke zu Wort, aber auch in einem Interview mit der künstlerischen Leiterin von Maningrida Arts and Culture, Apolline Kohen. In Texten zu seinem Leben und seinem Wirken, die Forscher wie Jon Altman und Luke Taylor verfasst haben, begegnen wir ihm als Zeitgenossen; seine Ausnahmebegabung wird deutlich in der Würdigung seiner Werkspur durch Judith Ryan, Kuratorin der National Gallery of Victoria. Jean Kohen zeigt, wie Mawurndjul neuerdings das Radieren für sich entdeckt hat und wie er die neue Technik meistert. Philippe Peltier leitet den Leser schrittweise zum Sehen an, von den oberflächlichen Bildstrukturen zu einer möglichen Sichtweise auf den Inhalt dieser Kunstwerke.

Die Publikation ist zur Ausstellung, die das Museum Tinguely in Zusammenarbeit mit dem Museum der Kulturen Basel realisiert hat, erschienen. Ziel dieser von Bernhard Lüthi initiierten Ausstellung war es, John Mawurndjul und sein Werk als Teile der Weltgegenwartskunst vorzustellen und zu erhellen. 

Bevorstehende Veranstaltungen

Bibliographische Angaben

Seitenanzahl 238 arabisch
Zeichnungen 3
Abbildungen 21 s/w, 231 farbig
Format 23 x 28 cm
Bindung Buch, Broschur mit Klappen
ISBN 978-3-7965-2187-4
Erscheinungsdatum 20.09.2005

Autor/in

Der Redaktor:

Christian Kaufmann ist freier Ethnologe, hat in Papua Neuguinea und Vanuatu mit Handwerkern, Pflanzern und Künstlern gearbeitet. Er ist Gründungsmitglied der Pacific Arts Association. Von 1970 bis 2005 leitete er die Ozeanien- Abteilung des Museums der Kulturen Basel, in dessen Auftrag er u.a. 1996-1997 eine internationale Ausstellung zur Kunst Vanuatus konzipiert und realisiert hat. An der Universität Basel erteilte er Kurse über Museumsarbeit und Kunst.

Die Direktoren der Ausstellung:

Guido Magnaguagno war Direktor des Museum Tinguely in Basel. Seit 2011 ist er Präsident von Visarte Zürich, dem Berufsverband visuell arbeitender Künstler.

Clara B. Wilpert ist ehemalige Direktorin des Museum der Kulturen Basel.