Wissenschaft als Dialog
Basler Universitätsreden
Bd. 98 Ulrich Gäbler

Wissenschaft als Dialog

Rektoratsrede, gehalten an der Jahresfeier der Universität Basel am 24. November 2000

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Aus dem Inhalt:

"Die Wissenschaft ist ins Gerede gekommen. Lange Zeit genoss sie das ungebrochene Vertrauen von Politik und Öffentlichkeit. Ihr kam eine Leitfunktion in der Gesellschaft zu. Diese Anerkennung ist Skepsis und Kritik, ja Ablehnung und Feindseligkeit gewichen. Auf doppelte Weise lässt sich dieser Wandel in der Einstellung zur Wissenschaft festmachen.[...]

Wissenschaft diene dem Fortschritt, hiess die Losung. Indes, die Geschichte der modernen Wissenschaft hat gezeigt, dass ihr eine merkwürdige Doppeldeutigkeit innewohnt. Wissenschaft dient tatsächlich der Förderung des Lebens. Unzählige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind heute dem Ideal, Leben zu fördern, verpflichtet. Gleichzeitig hat die jüngste Geschichte das menschenverachtende, ja mörderische Potenzial von Wissenschaft ans Licht gebracht. Zum Beweis muss man nicht an die Extreme von Stalinismus und Nationalsozialismus denken, als sich Ingenieurwissenschaften oder Geschichtswissenschaften für verbrecherische Ziele funktionalisieren liessen. Auf durchaus subtilere Weise dienten und dienen etwa die Kulturwissenschaften politischen Hegemonieansprüchen oder pseudoreligiösem Weltanschauungsimperialismus."

Ulrich Gäbler spricht in seiner Rede vom Bild der Wissenschaft in unserer heutigen Gesellschaft. Er beleuchtet die Wissenschaft sowohl aus ihrer eigenen als auch aus der gesellschaftlichen Sicht und thematisiert die entstehenden Wechselwirkungen. 

    

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Bibliographische Angaben

Reihe Basler Universitätsreden
Seitenanzahl 22 arabisch
Bindung Buch, Broschiert
ISBN 978-3-7965-1486-9
Erscheinungsdatum 14.11.2000

Autor/in

Der Autor:

Ulrich Gäbler, geb. 1941, studierte Theologie in Wien und Zürich. Im Jahr 1970 wurde er an der Universität Zürich promoviert und war dort Assistent für Kirchengeschichte und Oberassistent am Institut für Schweizerische Reformationsgeschichte. Nach seiner Habilitation in Zürich war er bis 1989 ordentlicher Professor für Kirchengeschichte an der Freien Universität Amsterdam. Seit 1989 ist er Ordinarius für Neuere Kirchengeschichte und Dogmengeschichte an der Universität Basel.