Formen der Irrationalität - Formes d'irrationalité
Studia philosophica
Herausgegeben von Schweizerische Philosophische Gesellschaft
Bd. 68/2009

Formen der Irrationalität - Formes d'irrationalité

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«Wenn das einzig Vernünftige darin besteht, nicht an die Vernünftigkeit des Menschen zu glauben, dann ist es nicht unvernünftig anzunehmen, dass es überhaupt nichts Vernünftiges gibt.»

Eine der grossen Herausforderungen der Philosophie als Sachwalterin der Vernunft ist die Tatsache, dass Menschen sich nicht immer rational oder sich gar irrational zu verhalten pflegen.

Zu dem von Menschen hervorgebrachten Irrationalen gehören Phänomene wie Irrtum und das Versäumnis der Irrtumsvermeidung, Selbsttäuschung, Wunschdenken und Willensschwäche. Diese Phänomene sind von unterschiedlicher Natur. Während man von Irrtum und Täuschung sagen kann, dass sie uns unterlaufen oder dass wir ihnen erliegen, und sie sich aufzulösen pflegen, sobald wir sie erkennen, scheinen Phänomene wie Willensschwäche und Selbsttäuschung nicht einmal auf konsistente Weise beschreibbar, geschweige denn erklärbar zu sein. Denn was sind das für mentale Zustände, in denen einer etwas glaubt, was er nicht glaubt, oder genau das tut, was er für falsch hält? Dieses Problem verfolgt die Philosophie seit ihren Anfängen, und ist es in jüngerer Zeit – nicht zuletzt wohl im Zuge der erhöhten Rationalitätsansprüche der analytischen Philosophie – erneut wieder virulent geworden. Es ist Anlass, sich klarer zu werden sowohl über die normativen Rationalitätsansprüche, die wir – berechtigterweise – erheben, wie auch über unser Vermögen, diesen Rationalitätsansprüchen nachzukommen.

Die Schweizerische Philosophische Gesellschaft hat sich von dieser – für unser menschliches Selbstverständnis grundlegenden – Thematik herausfordern lassen und sie im Jahr 2008 unter dem Titel «Formen der Irrationalität» zum Gegenstand eines an der Universität Bern durchgeführten Symposions gemacht, mit Beitragenden und eingeladenen Referenten nicht nur aus der Philosophie, sondern auch aus den von dieser Frage nicht weniger angesprochenen Disziplinen wie der Psychologie, der Ökonomie und der rationalen Entscheidungstheorie.

Der ihm Jahre 2009 erscheinenden 68. Band der «Studia Philosophica» nimmt diese Thematik auf. Er enthält schwergewichtig eine Sammlung der überarbeiteten Symposiumsbeiträge.

Autoren zum Schwerpunktthema des Bandes sind u.a.: Georg Brun (Zürich), Hans Rott (Regensburg), Neil Roughley (Konstanz), Sabine Döring (Tübingen), Julius Schälike (Konstanz), Daniel Schulthess (Neuchâtel). Eine kritische Auseinandersetzung von Hans Saner mit Hans Kunz beschliesst den Band.

Bevorstehende Veranstaltungen

Bibliographische Angaben

Reihe Studia philosophica
Seitenanzahl 304 arabisch
Zeichnungen 4
Tabellen 1
Abbildungen 6 s/w
Format 14.9 x 22 cm
Bindung Buch, Broschiert
ISBN 978-3-7965-2596-4
Erscheinungsdatum 01.01.2009

Autor/in

Die Herausgeber

Anton Hügli, geb. 1939, studierte Philosophie, Psychologie, Germanistik/Nordistik und Mathematik in Basel und Kopenhagen. Er war von 1981 bis 2001 Direktor des Pädagogischen Instituts Basel-Stadt und ab 1981 Privatdozent, dann ausserordentlicher Professor und von 2001 bis 2005 vollamtlicher Professor für Philosophie und Pädagogik an der Universität Basel.

Curzio Chiesa, geb. 1953, studierte Philosophie in Genf, Paris und Cambridge. Er ist seit 1978 Maître d’enseignement et de recherche für antike und mittelalterliche Philosophie an der Universität Genf