Die Idee der Demokratie - L'idée de démocratie
Studia philosophica
Herausgegeben von Schweizerische Philosophische Gesellschaft
Bd. 71/2012

Die Idee der Demokratie - L'idée de démocratie

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Demokratie – zwischen Verheißung und Realität

Nach 1989 schien es, als seien die rechtsstaatlich verfassten Demokratien der westlichen Industrieländer das Zukunftsmodell schlechthin. Spätestens seit Beginn des 21. Jahrhunderts aber wächst das Bewusstsein von der zunehmenden Diskrepanz zwischen den Verheißungen der Demokratie und ihrer Realität. Während autokratische Systeme wie China riesige Zuwächse des Bruttoinlandprodukts verbuchen können, hat sich die Hoffnung auf Frieden, Freiheit und Wohlstand für viele Menschen in demokratischen Staaten nicht erfüllt. Der Handlungsspielraum der von der globalisierten Ökonomie in Geiselhaft genommenen nationalstaatlich organisierten Demokratien wird immer enger. Den regionalen Superstrukturen wie der Europäischen Union, die ein gemeinsames politisches Handeln ihrer Mitgliedstaaten ermöglichen könnten, fehlt die demokratische Legitimation, und die Vision globaler demokratischer Institutionen erweist sich bei einigem Nachdenken als illusionär. Die Bürgerinnen und Bürger wenden sich zusehends von der Politik ab oder lassen sich von Heilsversprechen populistischer Parteien blenden. Angesichts dieses düsteren Bildes werden die folgenden Fragen umso dringlicher: Wie kann Demokratie unter heutigen Bedingungen noch legitimiert werden? Wo liegen ihre Chancen und wo ihre Grenzen? Und was bedeutet dies nicht zuletzt für die Schweiz, die immer wieder als das demokratische Vorzeigemodell schlechthin präsentiert wird? Um Antworten auf diese Fragen geht es den Autorinnen und Autoren dieses Bandes.

Aus dem Inhalt:

Über die Zukunft der Demokratie

Otfried Höffe, Ist Demokratie zukunftsfähig?

Georg Kohler, Zauberbeeren und die Volksherrschaft. Zur Kritik und Apologie der Demokratie

Demokratie in einer globalisierten Welt

David Miller, Die Idee globaler Demokratie: Eine Kritik

Hauke Brunkhorst, Paradoxien der Verherrlichung in der kapitalistischen Demokratie

Grundlagenfragen der Demokratie: Souveränität, Normativität und Menschenrechte

Francis Cheneval, Volkssouveränität als Status-Funktion. Eine kleine politische Philosophie – nicht nur der Schweiz

Katrin Meyer, Demokratie ohne Menschenrechte? Das Problem der normativen Unbestimmtheit von Demokratien nach Platon, Lefort und Arendt

Geistige Voraussetzungen der Demokratie

Hans Vorländer, Brauchen Demokratien eine Zivilreligion? Über die prekären Grundlagen republikanischer Ordnung. Überlegungen im Anschluss an Jean-Jacques Rousseau

Anton Hügli, Erziehung zur Selbsterziehung oder: wie Demokratie und Bildung zusammenhängen

Nicolas Tavaglione, Le suffrage universel est-il injuste?

Buchbesprechungen 

Emil Angehrn, Wolfgang Rother (Hg.), Philosophie in Basel. Prominente Denker des 19. und 20. Jahrhunderts, Basel 2011. (Sulamith Gehr)

Federica Frediani e Fernanda Gallo (a cura di), Ethos repubblicano e pensiero meridiano, Reggio Emilia 2011. (Marcello Ostinelli)

Lucas Marco Gisi, Wolfgang Rother (Hg.), Isaak Iselin und die Geschichtsphilosophie der europäischen Aufklärung, Basel 2011. (Lars Lambrecht)

Hans Kunz, Die eine Welt und die Weisen des In-der-Welt-seins. Bemerkungen zu den Voraussetzungen der daseinsanalytisch-anthropologischen Interpretationen psychopathologischer Phänomene, Gesammelte Schriften in Einzelausgaben VI, in Zusammenarbeit mit der Hans-Kunz-Gesellschaft Frauenfeld, hg. von Jörg Singer, Frauenfeld et al. 2007. (Rudolf Ruzicka)   

Bevorstehende Veranstaltungen

Bibliographische Angaben

Reihe Studia philosophica
Seitenanzahl 224 arabisch
Format 14.7 x 22 cm
Bindung Buch, Broschiert
ISBN 978-3-7965-2872-9
Erscheinungsdatum 01.12.2012

Autor/in

Die Herausgeber:

Anton Hügli, geb. 1939, studierte Philosophie, Psychologie, Germanistik/Nordistik und Mathematik in Basel und Kopenhagen. Er war bis 2005 Professor für Philosophie und Pädagogik an der Universität Basel.

Curzio Chiesa, 1953–2012, studierte Philosophie in Genf, Paris und Cambridge. Er war seit 1978 Maître d’enseignement et de recherche für antike und mittelalterliche Philosophie an der Universität Genf.

Gastherausgeberin Brigitte Hilmer, geb. 1958, studierte Philosophie und Kunstgeschichte in München, Hamburg und Westberlin. Sie ist seit 2007 Privatdozentin für Philosophie und Research Fellow des Schweizerischen Nationalfonds an der Universität Basel.