Die alte Welt der Pferde
Jacob Burckhardt-Gespräche auf Castelen
Herausgegeben von Gottfried Boehm, Gunnar Hindrichs, Kurt Seelmann
Bd. 31 Ulrich Raulff

Die alte Welt der Pferde

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Sechstausend Jahre lang unterhielten Mensch und Pferd eine einzigartige, überaus enge und folgenreiche Partnerschaft: Gemeinsam machten sie das, was wir als «Geschichte» bezeichnen. Anders als die meisten anderen animalischen Partner und Haustiere des Menschen diente das Pferd dem Menschen nicht nur zu Zwecken der Ernährung und der Fortbewegung. Es trug ihn in den Krieg und auf Raubzüge, es half ihm, Länder und Kontinente zu erobern und dauerhaft in Besitz zu nehmen. Es wurde selbst zur Waffe, verkörperte den Schrecken und symbolisierte die Herrschaft; es war das politische Tier par excellence. Als solches überlebt es bis heute in unseren Bildwelten, Träumen und Literaturen. Das 19. Jahrhundert sah das Pferd zunächst als wirkungsvollen Agenten der technischen und gesellschaftlichen Modernisierung und später, gegen Ende des Jahrhunderts, als deren Opfer. Gleichzeitig verhalf es dem Pferd zu einer unerhörten symbolischen Präsenz in seinen Romanen, Gemälden, Fotos und seit den Anfängen des Films auch in diesem Medium: in Form des frühen Western, den die Zeitgenossen als «horse opera» bezeichneten. Mit seinem Essay erinnert Ulrich Raulff an die fast schon vergessene Lebensgemeinschaft von Menschen und Pferden. Der Abschied von dieser alten Welt erscheint als ein Kapitel – und vielleicht eines der gravierendsten – in der Geschichte vom Auszug der Menschen aus der analogen Welt.

Die Publikation greift die Gedanken des kürzlich erschienenen Buches Das letzte Jahrhundert der Pferde resümiernd auf und stellt die Frage, wie die Gemeinschaft von Menschen und Pferden in der Gegenwart aussieht ¬ und wie ihre Zukunft aussehen mag.

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Bibliographische Angaben

Reihe Jacob Burckhardt-Gespräche auf Castelen
Seitenanzahl 23 arabisch
Format 13 x 21.1 cm
Bindung Buch, Broschiert
ISBN 978-3-7965-3515-4
Erscheinungsdatum 01.03.2016

Autor/in

Ulrich Raulff, geb. 1950, ist Historiker, Autor und Übersetzer. Er war Herausgeber der «Kleinen Kulturwissenschaftlichen Bibliothek» im Wagenbach Verlag und übersetzte Werke von Michel Foucault, Jean Starobinski und Lucien Febvre. Von 1994 bis 2004 arbeitete er als Jounalist, war Feuilletonchef der FAZ (seit 1997) und Leitender Redakteur der Süddeutschen Zeitung (seit 2001). Seit 2004 ist er Direktor des Deutschen Literaturarchivs in Marbach am Neckar. Für seine Geschichte vom Nachleben Stefan Georges, Kreis ohne Meister, erhielt er 2010 den Preis der Leipziger Buchmesse. 2014 erschien Wiedersehen mit den Siebzigern. Die wilden Jahre des Lesens, 2015 Das letzte Jahrhundert der Pferde.