«In seiner Geschichte hat sich unsere Gattung auf verschiedene Weise mit der Frage beschäftigt, welche Eigenschaften spezifisch menschlich seien. Was lässt uns nicht (mehr) Tiere, aber auch (noch) nicht Götter sein? In letzter Zeit – zumal im Darwin’schen Jubiläumsjahr – wird diese Frage auch evolutionär diskutiert: Lässt sich die menschliche Kulturgeschichte auch als ein Prozess verstehen, der von Prinzipien wie Wandel (Mutation) und Auswahl (Selektion) geleitet wird?
Die einfache, aber nicht einfältige Antwort auf diese Frage lautet «Ja». Denn die kulturelle Evolution kann keineswegs als Widerspiegelung der biologischen Evolution verstanden werden. Anders als die Gene, die durch Fortpflanzung die biologische Evolution steuern, werden die «Meme», die immateriellen Träger kultureller Information, durch Nachahmung tradiert. Und während nun Fortpflanzung allein auf optimale Übertragung ausgerichtet ist, trägt Nachahmung in sich stets den Geist des Wettbewerbs, d.h. das Potenzial einer gewollten Verbesserung der eigenen Vorlage. Diese These wird anhand einer ägyptischen Fallstudie belegt.»
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Bibliographische Angaben
Reihe | Basler Universitätsreden |
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Seitenanzahl | 36 arabisch |
Format | 15.5 x 20.5 cm |
Bindung | Buch, Broschiert |
ISBN | 978-3-7965-2651-0 |
Erscheinungsdatum | 27.11.2009 |