Allgemeine Psychopathologie
Karl Jaspers Gesamtausgabe
Herausgegeben von Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Akademie der Wissenschaften zu Göttingen
Band I/2 Dominic Kaegi, Chantal Marazia (Hg.)
Karl Jaspers

Allgemeine Psychopathologie

Vierte, völlig neu bearbeite Auflage 1946, nach dem Text der achten, unveränderten Auflage 1965

Neu
Dieser Artikel erscheint am 8. Dezember 2025 ca. 340.00 CHF Erscheint: 08.12.2025
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An der Heidelberger Psychiatrischen Klinik war Jaspers Außenseiter, als 1913 seine Allgemeine Psychopathologie erschien. Seinen Kollegen beschied Jaspers damals, sie müssten erst einmal denken lernen. Der junge Herr Doktor gehöre erst einmal verprügelt, reagierten die Kollegen.
Das Buch machte Furore. Noch heute gilt es als eines der wichtigsten Werke in der Psychiatrie des 20. Jahrhunderts. Seine Originalität beruht nicht nur auf der Einführung der Phänomenologie in die Psychopathologie und dem innovativen, gleichermaßen an Weber und Nietzsche geschulten Konzept einer «verstehenden Psychologie». Bahnbrechend war vor allem die Einsicht, dass Geisteskrankheiten – auch – Existenzkrankheiten sind, dass die Offenheit und Freiheit der Existenz selbst pathogen wirken kann. Allerdings sprach Jaspers in den ersten drei Auflagen noch nicht im terminologischen Sinne von «Existenz», auch das methodische Rüstzeug, Existenz zu verstehen und zu «erhellen», erarbeitete er sich erst später.
Die vierte Auflage, geschrieben Anfang der 1940er Jahre, die hier neu ediert und ausführlich kommentiert vorliegt, unternimmt den groß angelegten Versuch, beide Ansätze, philosophische Existenzerhellung und Psychopathologie der Freiheit, zu verbinden. Sie enthält auch eine der wenigen öffentlichen Äußerungen Jaspers’ zu Heidegger.

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Bibliographische Angaben

Reihe Karl Jaspers Gesamtausgabe
Abbildungen 3 s/w
Seitenanzahl 1050 arabisch, 150 römisch
Bindung Buch, Leinen mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-7965-5353-0
Erscheinungsdatum 08.12.2025

Autor/in

Dominic Kaegi ist Mitarbeiter der Forschungsstelle Karl-Jaspers-Gesamtausgabe der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.

Chantal Marazia, Wissenschaftshistorikerin, ist Juniorprofessorin für Medizingeschichte an der Università degli Studi di Milano.