Sainte-Beuve (1804-1869)
Jacob Burckhardt-Gespräche auf Castelen
Herausgegeben von Gottfried Boehm, Gunnar Hindrichs, Kurt Seelmann
Bd. 5 Wolf Lepenies

Sainte-Beuve (1804-1869)

Auf der Schwelle zur Moderne

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„[…] Unsterblich wird man auch durch die öffentlich bekundete Abneigung eines Großen. Lampe, der langjährige Diener Immanuel Kants, wird der Menschheit auf immer im Gedächtnis bleiben, weil der Philosoph, des wachsenden Ärgers mit ihm müde, seinem Domestiken eines Tage nicht nur den Laufpass gab, sondern zugleich in sein Merkbüchlein schrieb: «Der Name Lampe muss nun völlig vergessen werden.»

Sainte-Beuve, ein Diener der Literatur, war nicht für Proust, was Lampe so lange Zeit für Kant gewesen war und dann plötzlich nicht mehr sein durfte; auch wäre es eine Überschätzung Prousts und eine maßlose Unterschätzung Sainte-Beuves, zu glauben, der Kritiker habe nur durch die Polemik des Autors überlebt. Und doch bleibt die Frage, ob nicht Sainte-Beuve seinen Nachruhm und seine Wirkung der von vielen Autoren erfühlten Notwendigkeit verdankt, sich ihren Platz in der französischen Literatur durch die Distanzierung von ihrem größten Kritiker zu sichern.“

Die vorliegende Rede stellt ein Konzentrat von Lepenies‘ umfangreichen Sainte-Beuve Buch dar, das 1997 erschienen ist. 

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Bibliographische Angaben

Reihe Jacob Burckhardt-Gespräche auf Castelen
Seitenanzahl 40 arabisch
Format 13 x 21 cm
Bindung Buch, Broschiert
ISBN 978-3-7965-1066-3
Erscheinungsdatum 05.08.1998

Autor/in

Wolf Lepenies studierte in Münster Soziologie und Philosophie. Er wurde im Jahr 1967 promoviert und habilitierte sich 1970 an der Universität Berlin. Im Jahr 2006 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.