«Heute war ich bey Lisette in der Visite»
Selbst-Konstruktion – Témoignages – Scritture del sé
Herausgegeben von Lorenz Heiligensetzer, Alfred Messerli, Miriam Nicoli u.a.
Bd. 6 Bernadette Hagenbuch (Hg.)

«Heute war ich bey Lisette in der Visite»

Die Tagebücher der Basler Pfarrersfrau Ursula Bruckner-Eglinger, 1816–1833

Lieferbar 98.00 CHF
inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten

Einblicke in den Alltag einer Pfarrersfrau und die Basler Visitenkultur

Gegenstand dieser kommentierten Edition sind die Tagebücher von Ursula Bruckner-Eglinger (1797–1876), Angehörige der Herrnhuter Brüdergemeine in Basel.

Die Tagebuchautorin wuchs in Benken als Tochter des dortigen Pfarrers auf und heiratete 1819 Abraham Bruckner, der das Pfarramt in Binningen innehatte. Dort lebte sie bis 1833 und wurde Mutter von fünf Söhnen. Nach der Teilung des Kantons Basel in die Halbkantone Basel-Stadt und Basel-Land- schaft siedelte die Familie in die Stadt über, wo sie in der Pfarrei St. Leonhard ein neues Zuhause fand.

In den zwischen 1816 und 1833 verfassten Tagebüchern beschreibt Ursula Bruckner-Eglinger Rituale und Gepflogenheiten rund um Geburten, Taufen, Hochzeiten und Begräbnisse. Sie erzählt aber auch von den täglichen Verpflichtungen einer Pfarrersfrau und berichtet von gemachten und empfangenen Besuchen. So entsteht ein vielfältiges Bild der Lebensumstände und des Beziehungsgeflechts im pietistisch geprägten Milieu der Basler Oberschicht.

Im Pietismus galt das Führen eines Tagebuchs als Teil der alltäglichen Frömmigkeitspraxis. Die Schreibenden legten darin Rechenschaft über ihr Denken und Handeln ab und unterzogen sich einer stetigen Gewissensprüfung. Tagebücher dienten als Ort des Zwiegespräches mit Gott und der Überprüfung der eigenen religiösen Gefühle, was in den Aufzeichnungen von Ursula Bruckner-Eglinger an vielen Stellen deutlich wird. In den Jahren 1831–1833 stehen zudem die Basler Trennungswirren im Mittelpunkt. Die Autorin berichtet von den Ereignissen und beschreibt den als sehr turbulent und schmerzvoll empfundenen Zeitabschnitt, in dem der Alltag der Familie stark beeinflusst wurde und sie sich schliesslich gezwungen sah, in die Stadt umzuziehen.

Aus dem Inhalt

I. Wissenschaftlicher Kommentar

Das Tagebuch als Selbstzeugnis

Frommes Basel

Sozialstruktur

Lebensabschnitte

Haushalt und Familie

Ereignisgeschichtlicher Hintergrund

II. Edition der Tagebücher

Bemerkungen zur Handschrift und zur Edition

Tagebuch, 1816–1820

Tagebuch, 1824–1826

Tagebuch, 1826–1829

Tagebuch, 1829–1831

Tagebuch, 1831–1833   

Bevorstehende Veranstaltungen

Bibliographische Angaben

Reihe Selbst-Konstruktion – Témoignages – Scritture del sé
Seitenanzahl 555 arabisch
Format 16.5 x 24.6 cm
Bindung Buch, Gebunden
ISBN 978-3-7965-3328-0
Erscheinungsdatum 06.08.2014

Autor/in

Bernadette Hagenbuch studierte Geschichte und Philosophie in Basel, beschäftigt sich vor allem mit regionalhistorischen Projekten und betreibt eine philosophische Beratungspraxis in Basel.