Das «Methodenkapitel» von Karl Marx
Ein historischer und systematischer Kommentar
Karl Marx ist aus den politischen Diensten entlassen worden. Die Umwälzungen im «realexistierenden Sozialismus» seit Mitte der achtziger Jahre haben den politisch instrumentalisierten Marxismus zumindest in Europa seinem Ende entgegengebracht und Marx seinen Platz dort angewiesen, wo er seit langem hingehörte: im Kreis der grossen, klassischen Denker des 19. Jahrhunderts. Auch die öffentliche Meinung wird nunmehr akzeptieren, was aufgrund der Wirkungsgeschichte selbstverständlich sein sollte: dass nämlich das philosophische und sozialwissenschaftliche Problembewusstsein unseres Jahrhunderts durch die Züge dieses Denkens unausweichlich mitgeprägt wurde und weiterhin mitgeprägt werden wird.
Marx' Schriften sind, wie diejenigen anderer bedeutender Autoren auch, dem unmittelbaren Verständnis in unterschiedlichem Masse zugänglich. Vor allem die zu seinen Lebzeiten nicht publizierten Arbeiten bedürfen natürlich der Interpretation. Das «Methodenkapitel» stellt in diesem Zusammenhang insofern einen Sonderfall dar, als es einerseits zur fleissig benützten Zitatenquelle dient, andererseits aber als Ganzes noch nicht analysiert wurde. Es ist einer der wenigen Texte, in denen Marx Methodologisches explizit und zusammenhängend erörtert, aber auf dem sehr engen Raum von acht Druckseiten, offenbar zur Selbstverständigung, zum Teil dunkel, mit viel Unausgesprochenem zwischen den Zeilen. Angesichts der Schlüsselstellung dieser Reflexionen für die Geschichtstheorie als auch für die Kritik der politischen Ökonomie war ein ausführlicher Kommentar daher ein Desiderat.
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Bibliographische Angaben
Seitenanzahl | 296 arabisch |
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Info | Mit 16-seitiger Beilage (Methodenkapitel) |
Bindung | Buch, Gebunden |
ISBN | 978-3-7965-0956-8 |
Erscheinungsdatum | 01.01.1994 |