Morgen ist alles anders ...
Ursula Markus, Paula Lanfranconi

Morgen ist alles anders ...

Leben mit Alzheimer Fotobuch mit Beiträgen von Fachleuten und betroffenen Angehörigen

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«Es kam eine Zeit, da Worte sie nicht mehr erreichten. Da haben wir jeweils lange zusammen getanzt.»

Leben mit Alzheimer
In der Schweiz leiden etwa 80 000 Menschen an der Alzheimerkrankheit. Weil wir immer älter werden, dürften es in 40 Jahren doppelt so viele sein. Betroffen sind aber viel mehr Menschen: Angehörige, Betreuende, letztlich die gesamte Gesellschaft.

Eine der grössten Herausforderungen für alle Beteiligten ist die Unberechenbarkeit dieser noch unheilbaren Krankheit. Und die Sprachlosigkeit: Weil dementen Menschen auch die Worte mehr und mehr abhanden kommen, sind Gespräche kaum mehr möglich. Freunde und Bekannte ziehen sich mit der Zeit zurück. Den Patienten und ihren betreuenden Angehörigen drohen Isolation und Überlastung.

Diese Publikation versucht, Anregungen für das Leben mit Alzheimerpatienten zu geben. Das Vorwort stammt vom bekannten Zürcher Psychoanalytiker und Schriftsteller Jürg Acklin. Seine psychoanalytische Arbeit und die intensive Auseinandersetzung mit dem Älterwerden auch in der eigenen Familie inspirierten Acklin zu seinem Buch «Der Vater», in dem er sich literarisch mit der Alzheimerkrankheit auseinandersetzte.

Der Bildteil stammt von der Fotografin Ursula Markus. Sie kennt die Krankheit aus eigener Erfahrung, hat sie doch ihre Mutter auch mit der Kamera durch die Krankheitsjahre begleitet. Darüber hinaus hat Ursula Markus zahlreiche Szenen aus dem Alltag anderer Demenzkranker fotografiert. Einige dieser Bilder machen nachdenklich, auch traurig. Doch überraschend viele zeigen lachende, von Vitalität und Lebensfreude erfüllte Gesichter.

Der Textteil enthält verschiedene Reportagen. Aus Gesprächen mit Angehörigen wird rasch deutlich, dass jeder und jede die Krankheit anders erlebt und einen ganz eigenen Weg finden muss, um mit den schwindenden Gewissheiten zurechtzukommen. Die Lebenskonzepte von Paaren, Söhnen und Töchtern werden durch die Krankheit oft in eine neue Balance gebracht. Und nicht selten ergeben sich aus der Trauer über das langsame Verschwinden der erkrankten Angehörigen auch Reifungsprozesse, die an existentielle Fragen des Menschseins rühren. Reportagen aus teilstationären und stationären Einrichtungen schliesslich machen deutlich, wie zentral eine wertschätzende und würdigende Haltung gerade in einem Bereich ist, in dem die Betroffenen ihre Bedürfnisse nicht mehr selber formulieren können.

Ergänzend finden sich Beiträge von Fachfrauen, die auf jene Fragen eingehen, welche sich Angehörigen, aber auch professionell Betreuenden, konkret im Alltag stellen. Angefügt sind kurze Einblicke in innovative Betreuungs- und Pflegekonzepte wie Validation, Basale Stimulation und Kinästhetik. Abgeschlossen wird das Buch durch eine Literaturliste und Kontaktadressen.

Ziel dieser Publikation ist es, nicht nur Betroffene anzusprechen, sondern auch andere Interessierte anzuregen, sich von der Thematik berühren zu lassen. Allein gültige Konzepte gibt es nicht, denn jede und jeder erlebt Demenz anders. Und jeder Tag und jede Stunde ist wieder anders.

Ewig wollen wir leben, wir Menschen, glücklich, schön und klug.

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Bibliographische Angaben

Seitenanzahl 128 arabisch
Format 24 x 26.5 cm
Bindung Buch, Broschur mit Klappen
ISBN 978-3-7965-1941-3
Erscheinungsdatum 01.01.2002

Autor/in

Die Autorin:

Paula Lanfranconi, geboren 1950, ist freie Journalistin und lebt in Zürich. 

Die Fotografin:

Ursula Markus, geboren 1941, arbeitet als selbständige Fotografin in Zürich.